Der unterscheidet sich geschmacklich nach Erntezeitpunkt, Rebsorte, Lage und Terroir. Beim Olivenöl ist es nicht anders. Jedes Öl hat eine eigene Charakteristik. Wir müssen sie schätzen lernen.“ In der Abfüllanlage werden jetzt die ersten Flaschen von Hand abgefüllt. Ein dicker Strahl sattgrünes Öl fließt aus dem Stahltank in die etikettierten Flaschen. „Jetzt, am Anfang der Ernte, sind die Oliven noch sehr grün und schmecken bitter“, sagt Josep-Maria. „Das Öl, das wir daraus gewinnen, nennen wir „Primaro“. Vom Geschmack her ist es sehr fruchtig, grasig und scharf in der hinteren Note. Es ist im Prinzip wie der erste Wein, der „Primeur“ oder der Federweißer. Weil das Öl nicht zentrifugiert wird, ist es reich an schwebenden Fruchtstoffen. Genau wie der Federweißer muss es frisch verkostet werden. Später, wenn die immer noch starke Herbstsonne die Früchte dunkler und reifer gemacht hat, schmeckt auch das Öl milder und reifer. Ein Schluck, und man merkt schnell: Mit dem Öl, das man aus dem Supermarkt kennt, hat das nicht viel zu tun. Es schmeckt eher nach Fruchtsaft als nach Öl. Köstlich.