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Chris Glass

Küchen Perspektiven eines Interior Designers

Chris Glass

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EIN MANN MIT VIELEN GESICHTERN: ALS INTERIOR STYLIST UND GLOBAL DIRECTOR OF DIVERSITY FÜR DAS SOHO HOUSE VERLEIHT CHRIS GLASS RÄUMEN WELTWEIT EINEN UNVERWECHSELBAREN CHARAKTER – ALS HOBBYKOCH UND GASTGEBER KREIERT DER IN BERLIN LEBENDE AMERIKANER SEINEN FREUNDEN UNVERGESSLICHE ABENDE. EIN GESPRÄCH MIT EINEM HOCHKREATIVEN GEIST.

Interviewerin Susanne Gotzek

Chris, du bist Designer, Innenarchitekt und Hobbykoch: wie würdest du dich selbst beschreiben?

Wer bin ich? Und was will ich? Diese zwei Fragen stelle ich mir jeden Monat aufs Neue. Ich bin ein Kreativer – und eine Person of Color, Gay und Cosmopolit. Ich passe in keine Schublade. Ich bin unkonventionell, einzigartig und schwer mit einem Wort oder unter einem Titel zu beschreiben. Ich bin ein Reisender und ein Suchender. Ich bin sozusagen Work in Progress (lacht). Was mich antreibt, ist meine Neugier. Ich glaube, dass die Mischung aus Neugier und Empathie die Superkraft überhaupt ist. Es könnte unsere Welt vor einer Menge von Dingen bewahren. Bei aller Offenheit: Ich kann mit Zufall wenig anfangen. Nichts in meinem Leben ist unbeabsichtigt. Ich wachse in das hinein, was meine Bestimmung ist. Ich vergeude keine Zeit. Wir haben die Wahl zwischen gut und schlecht. Ich konzentriere mich auf das Gute. Da bin ich sehr klar – und absolut fokussiert. Ich bin immer auf der Suche nach Menschen, die mich weiterbringen und wachsen lassen.

Was bedeutet dir Kochen? Wer bist du in der Küche?

Für mich bedeutet Kochen, Menschen zusammenzubringen und besondere und unvergessliche Abende zu schaffen. Durch meinen Job reise ich viel und bringe aus den Ländern immer Zutaten mit, um die herum ich ein ganzes Essen für meine Freunde kreiere. Es geht mir um die Liebe zum Detail – von Zutaten angefangen über die Designelemente auf dem Tisch und in der Küche. Wenn ich Gastgeber bin und Essen, Musik und Ambiente auswähle, möchte ich etwas Außergewöhnliches schaffen. Ich liebe die Überraschungsmomente: das Staunen in den Augen meiner Gäste, die Magie des Augenblicks. Meine Küche ist der Platz, wo die besten Partys enden.

Inwiefern spiegelt deine Küche deinen Charakter wider?

Ich fühle mich in meiner Küche zu Hause geborgen. Gleichzeitig ist meine Küche, wie alles in meiner Wohnung, ein Showroom, der Dinge zeigt, die mir wichtig sind. Kunst, die ich sammele, Mitbringsel. Sachen, die mir ans Herz gewachsen sind. In letzter Zeit habe ich aber eine neue Einfachheit entwickelt. Mit wenigen warmen Materialien wie beispielsweise Bronze. Das verleiht ihr einen ganz eigenen Charakter. Dass ich mich in meiner Küche so wohlfühle, hängt auch mit den Menschen darin zusammen. Die Küche ist der Ort, der uns zusammenhält. Sie ist das Herz in jedem Haus.

Was sind deine Kraftquellen?

Jeder Tag hält außergewöhnliche Momente bereit. Wenn ich morgens aufwache und die Strahlen der Morgensonne direkt in mein Schlafzimmer scheinen, was in Berlin eher selten vorkommt, könnte ich vor Glück weinen. In dem Moment bin ich für jeden Atemzug dankbar. Beim Anziehen wähle ich lustige Socken und bunte Farben. Sobald ich aus der Tür gehe, schenke ich Menschen meine Aufmerksamkeit.

Woher nimmst du deine Kreativität?

Ob als Designer oder Gastgeber: Meine Kreativität entfaltet sich nach einem bestimmten Muster: Ich finde etwas außergewöhnlich Schönes und baue die Welt drumherum. Egal, ob es eine Zutat ist, die ich in das richtige Licht rücken will. Oder das Geschirr, das auf dem Tisch wirken soll. Oder ich gehe auf den Markt und lasse mich durch Farben inspirieren. Darauf baue ich auf. Außerdem hat mich meine Mutter inspiriert. Ich erinnere mich, was sie gekocht hat, als ich Kind war, und vor allem wie. Anderen beim Kochen zuzuschauen, ist für mich wie Meditation. Meine Mutter ist die geborene Gastgeberin. Ich bin in Georgia aufgewachsen. Auf den Märkten lernte ich als Kind, dass die Welt größer ist als meine Hood. Dort gab es Nüsse von den Philippinen, exotische Früchte aus Ländern, von denen ich noch nie gehört hatte. Meine Mutter hat sehr regional gekocht, gesunde Ernährung war wichtig für sie. Aber sie hat auch mit Leidenschaft und Liebe gekocht. Ihre Sprache der Liebe war gutes Essen. Das hat mich geprägt.

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