Routiniert bohren sich seine Schwarz lackierten Finger immer wieder in die gräulich-beigefarbene Masse. Mit tief verstellter Stimme erklärt er seine Zutatenauswahl und Zubereitungsschritte. Er scherzt mit dem Publikum, wirft wenig später den vorbereiteten Teig in den mit Eisenstacheln verzierten Kochtopf, verrührt in einer anderen Silberschale Gewürze, Chilisoße und lässt die blutrote Tunke mit diabolischem Grinsen vom Löffel tropfen. Nebenbei erzählt er, wie er zum YouTube-Koch wurde. „Ich wollte möglichst vielen Menschen auf der Welt zeigen, dass es ganz einfach ist, richtig gute Gerichte aus rein pflanzlichen Zutaten zuzubereiten."
Der Hardcore-Cook
Beim näheren Herantreten mischt sich der Duft von gebratenem Gemüse und Knoblauch dazu. Aus den Boxen dröhnt ein satter Industrial-Black-Metal-Mix, den Manowitz selbst produziert. Kunststoff-Totenschädel, Kerzen und Black-Metal-Accessoires sollen in dem schlicht weißen Zelt Atmosphäre schaffen. Fasziniert beobachtet das Publikum das kuriose Schauspiel in der offenen Garküche. Der Hardcore-Cook – lange, schwarz gefärbte Haare, Kettenhemd, Schulterpanzer, genretypisches Corpsepaint – brät Paprika und Zucchini in einer Pfanne an und knetet nebenbei einen Seitanteig.