Vor einigen Monaten hat ein guter Freund versucht, ein Fischrestaurant in Montegrosso zu eröffnen. Ich habe zu ihm gesagt: „Das macht für mich keinen Sinn, was du vorhast. Gäste, die Fisch essen wollen, bekommen frischere Ware, wenn sie ins 20 Kilometer entfernte Trani oder Bisceglie fahren. Bei uns in Montegrosso aber sollten sie frische Rape essen, wilde Artischocken, eine würzige Focaccia, Bruschetta mit gesundem Olivenöl aus unserer Gegend. Fische wachsen bei uns nicht an den Bäumen. Was für einen Sinn macht es dann also, Fisch in Montegrosso zu servieren?“Er hat einige Zeit nachgedacht und dann seine Karte umgeschrieben. Inzwischen wurden acht weitere Osterien in der Gegend um Montegrosso gegründet, die nach einer ähnlichen Idee wie wir arbeiten und so die lokale Wirtschaft antreiben. Ich beziehe nur Weine aus Apulien und der Basilikata, um den örtlchen Weinbauern die Bedeutung zu geben, die sie verdienen. Es sind neue Käsereien, Biohöfe und Kunsthandwerksbetriebe entstanden, auch Schäfer haben sich wieder mit ihrem Vieh bei uns angesiedelt. Für unsere Gerichte benutze ich zudem nur Olivenöl, das aus Andria und Montegrosso stammt. Und was machen Sie, wenn Sie im Ausland auf Kongressen oder Messen eingeladen sind? Ich habe immer zwei, drei Fläschchen eigenes Olivenöl aus Montegrosso im Gepäck dabei.